Spitex im Kanton Luzern 2023

Bezug von Spitex-Leistungen erneut gestiegen

2023 wurden im Kanton Luzern 14'050 Personen von Spitex-Organisationen und selbständigen Pflegefachpersonen betreut. Sowohl im Bereich der Pflege als auch in der Hauswirtschaft und Sozialbetreuung ist gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme der Klienten/-innen zu beobachten. Von den über 100 Leistungserbringern wurden insgesamt rund 1,2 Millionen Stunden Spitex-Leistungen erbracht. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 8,8 Prozent.

Erneut mehr Leistungserbringer in der ambulanten Hilfe und Pflege

Mehr als drei Viertel der rund 14'000 Luzerner Spitex-Klienten/-innen wurden 2023 von 30 Spitex-Organisationen mit Versorgungspflicht betreut (76,7%). 32 Spitex-Organisationen ohne Versorgungspflicht und 35 selbständige Pflegefachpersonen versorgten insgesamt rund 2'300 Klienten/-innen (16,4%). Weitere rund 970 Klienten/-innen (6,9%) erhielten Unterstützung von Anbietern der Inhouse-Pflege oder im Rahmen von Tages- oder Nachtstrukturen. Im Kanton Luzern ist 2023 die Zahl der Leistungserbringer in der ambulanten Hilfe und Pflege erneut gestiegen, von 99 auf 107 Spitex-Organisationen und selbständige Pflegefachpersonen. Der Grossteil der neu hinzugekommenen Leistungserbringer sind private Körperschaften.

Über alle Leistungserbringer setzt sich auch 2023 der kontinuierliche Anstieg an Klienten/-innen fort. Knapp 11'250 Personen nahmen im Kanton Luzern ambulante Pflegeleistungen in Anspruch. Im Vorjahresvergleich ist hier eine leichte Zunahme zu beobachten (+2,6%). Im Bereich Hauswirtschaft und Sozialbetreuung bezogen rund 5'990 Personen Leistungen. Das entspricht gegenüber 2022 einem Wachstum von 3,4 Prozent. Es ist zu beachten, dass Personen gleichzeitig sowohl ambulante Pflegeleistungen als auch Leistungen im Bereich Hauswirtschaft/Sozialbetreuung in Anspruch nehmen können.

2023 wurden insgesamt rund 1,2 Millionen Leistungsstunden erbracht. Auf die pflegerische Unterstützung entfielen rund 865'600 Stunden (72,5%), gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 8,1 Prozent. Rund 327'900 Stunden wurden im Bereich Hauswirtschaft und Sozialbetreuung geleistet (27,5%). Nachdem in den letzten beiden Jahren ein Rückgang im Bereich Hauswirtschaft und Sozialbetreuung zu beobachten war, ist 2023 wieder ein Anstieg von 10,6 Prozent zu verzeichnen.

Pflegeintensität steigt auf durchschnittlich 77 Pflegestunden pro Spitex-Klient/in

Ein Einsatz in der ambulanten Pflege dauerte 2023 durchschnittlich 5,5 Monate und beanspruchte im Schnitt 77 Pflegestunden pro Klient/in. Die Hälfte aller Leistungsstunden in der ambulanten Pflege entfielen auf Personen, die 80 Jahre oder älter waren (50,1%).

Besonders intensive Pflegefälle werden häufig von Spitex-Organisationen ohne Versorgungspflicht betreut. Auch 2023 war hier die Pflegeleistung pro Klient/in mit 184 Stunden wieder mehr als doppelt so gross als bei den Organisationen mit Versorgungspflicht (67 Std.). Die durchschnittliche Dauer eines Leistungsbezugs unterscheidet sich weniger ausgeprägt: Bei Spitex-Organisationen mit Versorgungspflicht liegt der durchschnittliche Leistungsbezug bei 5,6 Monaten, bei Organisationen ohne Versorgungspflicht bei 6,1 Monaten. Bei den selbständigen Pflegefachpersonen liegt die durchschnittliche Pflegeleistung pro Klient/in bei 42 Stunden, die Dauer des Leistungsbezugs im Schnitt bei 5,9 Monaten. In den letzten Jahren nahmen die Leistungsstunden pro Klient/in bei selbständigen Pflegefachpersonen tendenziell ab. Bei Klienten/innen, die Inhouse-Pflege in Anspruch nahmen, lag die durchschnittliche Dauer eines Leistungsbezugs mit 3,6 Monaten und einer durchschnittlichen Pflegeleistung pro Klient/in mit 37 Stunden deutlich unter dem Durchschnitt aller Leistungserbringer.

Ein Einsatz im Bereich der Hauswirtschaft und Sozialbetreuung benötigte 2023 im Durchschnitt 55 Leistungsstunden pro Klient/in (2022: 51 Std.). Gut zwei Drittel der Leistungsstunden im Bereich Hauswirtschaft und Sozialbetreuung wurden von Bezügern/-innen über 80 Jahre in Anspruch genommen (61,2%).

Jede/r fünfte Luzerner/in ab 80 Jahren bezieht ambulante Pflegeleistungen

25,6 Prozent der knapp 11'250 gepflegten Personen war 2023 zwischen 65 und 79 Jahre alt, 43,3 Prozent waren 80-jährig oder älter. Mit zunehmendem Alter steigt nicht nur die Zahl der Klienten/-innen an, sondern auch die Pflegeintensität sowie die Verweildauer in der ambulanten Pflege.

Im Schnitt bezogen 2023 die 65- bis 79-Jährigen Klienten/-innen während 5,2 Monaten insgesamt 79 Stunden Pflege. Über die letzten 10 Jahre nahmen in dieser Altersgruppe die durchschnittlichen Leistungsstunden pro Klient/in zu (2014: 57 Std.). Im Gegensatz dazu blieb die Dauer des Leistungsbezugs nahezu unverändert. Im Bereich Hauswirtschaft und Sozialbetreuung bezog diese Altersgruppe durchschnittlich 54 Leistungsstunden, 13,3 Prozent weniger als im Vorjahr (2022: 63 Std.).

80-jährige und ältere Klienten/-innen nahmen 2023 im Schnitt während 6 Monaten 89 Stunden Pflege und 65 Stunden Hauswirtschaft und Sozialbetreuung in Anspruch. Im Vorjahresvergleich entspricht das einem leichten Wachstum von 3,4 Prozent in der Pflege und einem deutlichen Anstieg von 19,4 Prozent im Bereich Hauswirtschaft und Sozialbetreuung. Im Gegensatz zu den Leistungsstunden pro Klient/in in der Pflege ist bei den Stunden der Hauswirtschaft und Sozialbetreuung in dieser Altersgruppe kein klarer Trend erkennbar.

2023 wurden im Kanton Luzern 2,5 Prozent der gesamten Wohnbevölkerung von einem ambulanten Leistungserbringer pflegerisch betreut. In der Altersgruppe der 65- bis 79-Jährigen erhielten 4,8 Prozent und bei den 80-jährigen und älteren Personen 20,3 Prozent ambulante Pflegeleistungen. Frauen bezogen über diese Altersgruppen hinweg öfter ambulante Pflege als Männer.

Wachstum beim Spitex-Personal setzt sich fort

2023 waren im Kanton Luzern rund 2'790 Personen in Spitex-Organisationen oder als selbständige Pflegefachpersonen tätig (inklusive Leitung und Administration), die sich 1'255 Vollzeitstellen (VZÄ) teilen. 85,7 Prozent dieser VZÄ entfielen auf das Personal der ambulanten Pflege sowie auf den Bereich Hauswirtschaft und Sozialbetreuung. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einem Anstieg von 3,5 Prozent (2023: 1'075 VZÄ; 2022: 1'039 VZÄ). Somit setzt sich im Spitex-Bereich bei den Stellenzahlen das stetige Wachstum der letzten 10 Jahre fort.

Rund 420 Vollzeitstellen entfielen auf Personal mit einer tertiären Pflegeausbildung (39,1%). Bei gut 330 Vollzeitstellen (30,8%) verfügte das Personal über eine Grundbildung in der Pflege oder eine andere Ausbildung im Bereich Betreuung/Sozialtherapie. Weitere 7,1 Prozent der Vollzeitstellen waren mit Personen besetzt, die einen Pflege-/Betreuungskurs absolviert haben (76 VZÄ). 136 Vollzeitstellen wurden durch Personen in Ausbildung besetzt (12,6%). Personen ohne berufsspezifische Ausbildung besetzten insgesamt 110 Vollzeitstellen (10,2%).

LUSTAT Statistik Luzern / 26. September 2024 / Autorin: Antje Schattat

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