Krankenhäuser im Kanton Luzern 2023

Aufenthaltsdauer in Akutspitälern nimmt weiter ab

2023 zählten die Spitäler im Kanton Luzern 64'175 stationäre Behandlungsfälle, das sind leicht mehr als im Vorjahr (2022: 63'953). Die Zahl der betriebenen Betten nahm wie im Vorjahr insgesamt ab (–1,6%), einzig im Geburtshaus Terra Alta mit Standorten in Oberkirch und Luzern wurde die Anzahl Betten aufgestockt. Die Stellenzahl des Pflegepersonals nahm in Vollzeitäquivalenten um 2,9 Prozent zu. In den Akutspitälern verkürzte sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf 5,0 Tage.

Kürzere Aufenthalte in Akutspitälern

Mit 58'200 Hospitalisierungen entfielen 90,7 Prozent aller Behandlungsfälle auf die Akutspitäler. Insgesamt nahmen die Hospitalisierungen im Akutbereich um 0,7 Prozent zu, wobei sich in den Akutspitälern unterschiedliche Entwicklungen zeigten. Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) verzeichnete 2023 eine leichte Zunahme der Behandlungsfälle (+1,6%). In der Hirslanden Klinik St. Anna nahm die Zahl der Behandlungsfälle im Vorjahresvergleich um 3,1 Prozent ab. Zu den Akutspitälern gezählt wird auch das Geburtshaus Terra Alta (2022–2023: +19,5%). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den Akutspitälern verkürzte sich von 5,2 Tagen im Jahr 2022 auf 5,0 Tage im Jahr 2023. Im Vergleich zu vor 10 Jahren hat sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer um etwa einen Tag verkürzt (2014: 5,8 Tage).

Die psychiatrischen Kliniken und die Rehabilitationskliniken (inkl. Schweizer Paraplegiker-Zentrum) zählten 2023 zusammen 9,3 Prozent aller 64'175 stationären Behandlungsfälle, erbrachten aber 41,8 Prozent der rund 500'000 Pflegetage. Die psychiatrischen Kliniken verzeichneten zusammengenommen eine Zunahme der stationären Aufenthalte um 4,6 Prozent gegenüber 2022. Im Bereich der Rehabilitation gingen die Hospitalisierungen gegenüber dem Vorjahr um 9,3 Prozent zurück. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug in der Psychiatrie 35,6 Tage (2022: 36,4 Tage) und in der Rehabilitation 32,9 Tage (2022: 29,5 Tage).

Leichtes Stellenwachstum beim Pflegepersonal

Ende 2023 waren in den Luzerner Krankenhäusern 12'338 Personen angestellt. Davon waren 30,0 Prozent in der Administration, im technischen Dienst oder Sozialdienst tätig, 70,0 Prozent in einer medizinischen Funktion. Die Stellenzahl insgesamt erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent auf im Jahresmittel 9'500 Vollzeitstellen (VZÄ). Nicht berücksichtigt ist dabei externes Personal (z.B. Belegärzte), für dessen Leistungen der Betrieb nicht sozialversicherungspflichtig ist. Während die Zahl der angestellten Ärztinnen und Ärzte um 4,9 Prozent auf 1'409 Stellen und beim medizinisch-technischen oder medizinisch-therapeutischen Personal um 4,5 Prozent auf 1'369 Stellen zunahm, fiel das Wachstum beim Pflegepersonal niedriger aus (+2,9% auf 3'952 Stellen).

Bei den Akutspitälern nahm die Stellenzahl insgesamt um 289 Vollzeitstellen zu (+4,2%). In den Psychiatriekliniken erhöhte sich die Stellenzahl im Vorjahresvergleich um 3,4 Prozent, im Rehabilitationsbereich um 1,4 Prozent.

Weniger Betten im Akutbereich

2023 standen in den Krankenhäusern des Kantons Luzern insgesamt 1'589 Betten für stationäre Behandlungen zur Verfügung. Darin nicht eingeschlossen sind Notfallbetten, Isolationsbetten sowie Betten für Zivilschutz, gesunde Neugeborene oder ambulante Behandlungen.

Im Akutbereich verringerte sich die Zahl der in Betrieb stehenden Betten im Vorjahresvergleich um 2,4 Prozent auf insgesamt 954 Betten. Im Psychiatriebereich standen wie im Vorjahr 312 Betten in Betrieb. Mit Ausnahme der Luzerner Höhenklinik Montana, wo 4 Betten geschlossen wurden, verzeichneten die Rehabilitationskliniken (inkl. Schweizer Paraplegiker-Zentrum) ebenfalls den gleichen Bettenstand wie im Vorjahr (323 Betten).

Mehr Spitalaufenthalte aufgrund von psychischen und Verhaltensstörungen

Spitalaufenthalte erfolgten 2023 am häufigsten aufgrund von Verletzungen (8'086 Fälle), Muskel-Skelett-Erkrankungen (7'741 Fälle) oder Krankheiten des Kreislaufsystems (7'656 Fälle). Im Vorjahresvergleich war eine Zunahme um 3,3 Prozent bei der Diagnosegruppe Muskel-Skelett-Erkrankungen, um 3,1 Prozent bei Schwangerschaft und Geburt (4'834 Fälle) sowie um 3,8 Prozent bei der Diagnosegruppe Psychische und Verhaltensstörungen (3'658 Fälle) zu verzeichnen. Spitalaufenthalte aufgrund von Krankheiten des Nervensystems (1'703 Fälle) verzeichneten gegenüber 2022 mit minus 9,4 Prozent die stärkste Abnahme.

Saisonale Schwankungen bei Erkrankungen des Atmungssystems

Unterliegen Hospitalisierungen saisonalen Schwankungen, die sich beispielsweise auf Grund des Wetters, der Präsenz von Krankheitserregern oder der Freizeitgestaltung ergeben? Im Kanton Luzern zeigten sich 2023 diesbezüglich keine eindeutig interpretierbaren Muster. Lediglich bei den Hospitalisierungen aufgrund von Krankheiten des Atmungssystems sind Schwankungen zwischen den Winter- und den Sommermonaten erkennbar. Bei dieser Analyse ist zu beachten, dass für den Zeitpunkt der Hospitalisierung das Austrittsdatum berücksichtigt wurde.

Anteile der Intensivbehandlungen und Todesfälle bleiben stabil

Im Kanton Luzern verfügen das LUKS, die Hirslanden Klinik St. Anna und das Schweizer Paraplegiker-Zentrum über Intensivstationen. 2023 erfolgte in 7,4 Prozent aller Hospitalisierungen (4'763 Fälle) ein Aufenthalt auf der Intensivstation, was den Vorjahreswerten entspricht. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf einer Intensivstation betrug 3,0 Tage (2022: 3,1 Tage).

2023 starben 1'029 Personen in einem Luzerner Spital, das entspricht 1,6 Prozent der stationären Behandlungsfälle. Dieser Anteil blieb gegenüber den Vorjahren stabil. Je gut ein Viertel der 2023 verstorbenen Patienten/-innen war wegen Krankheiten des Kreislaufsystems (28,6%) oder tumorbedingt (25,3%) in Spitalbehandlung gewesen, 10,1 Prozent aufgrund von Verletzungen und Folgen äusserer Ursachen.

Betriebskosten übersteigen Einnahmen um 73 Millionen Franken

Die Personalkosten der Luzerner Krankenhäuser betrugen im Jahr 2023 rund 1,05 Milliarden Franken. Das sind 61,3 Prozent des gesamten Betriebsaufwands. Der Anteil der Personalkosten blieb gegenüber dem Vorjahr unverändert. Der gesamte Betriebsaufwand belief sich auf rund 1,71 Milliarden Franken und erhöhte sich um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Betriebskosten überstiegen 2023 die Einnahmen um rund 73 Millionen Franken. Ein stationärer Fall (mit Leistungsabrechnung über die obligatorische Krankenpflegeversicherung) kostete 2023 im Durchschnitt 13'809 Franken, 6,0 Prozent weniger als im Vorjahr.

LUSTAT Statistik Luzern / 19. September 2024 / Autorin: Francesca Wolf

Kontakt

Agnes Zwimpfer

E-Mail: agnes.zwimpfer@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 73 26

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